Frank Popp lässt Kissinger Kicker verzweifeln

Apr 29

Frank Popp lässt Kissinger Kicker verzweifeln

Ein Fußballwunder war es nicht, doch selbst eingefleischte Ramsthaler Fans hatten vor dem Anpfiff nicht erwartet, dass sie die Heimfahrt mit einem Punkt im Gepäck antreten würden. Angesichts der andauernden Personalnot und den damit verbundenen Misserfolgen waren die Gäste in einer klaren Außenseiterrolle. Und machten daraus das Beste. „Wir haben gekämpft wie die Löwen und in unserem Torhüter einen wahnsinnig starken Rückhalt gehabt“, sagte SV-Spielertrainer Thorsten Büttner völlig erschöpft nach der Partie. Sein Kollege auf FC-Seite, Rüdiger Klug, war dagegen fassungslos. „Die zwei verlorenen Punkte könnten uns im Meisterschaftskampf noch weh tun. Aber ich kann der Mannschaft bis auf die Chancenverwertung keinen Vorwurf machen.“

Ramsthals Keeper Frank Popp hatte einen Sahnetag erwischt, der landesligaerfahrene Torhüter hielt wie ein Weltmeister. Click here to find out more!„Der hat ja wie ein Krake immer eine Hand am Ball“, kommentierte der Garitzer Mittelfeldakteur Sandro Cazzella mit Kennerblick. Tatsächlich war der SV-Torwart bei Spielende der gefeierte Mann und wurde sogar von den gegnerischen Spielern zu seiner Klasseleistung beglückwünscht. „Ohne diese Leistung überstehst du eine solche Abwehrschlacht nicht“, war das Ramsthaler Urgestein Harald Morper überzeugt. Popps erster größerer Auftritt war der tolle Reflex beim Schuss von Matthias Karch (12.). Drei Minuten später schüttelte Stefan Heinisch den Kopf, weil der 06-er bei seinem Gewaltschuss das Leder schon im Kasten gesehen hatte. Kurz darauf lenkte Popp einen abgefälschten Schuss von Marcel Klug über das Gehäuse. Im Gegenzug wäre der Gast fast in Führung gegangen, doch der Freistoß von Thorsten Büttner kratzte am Lattenkreuz.

FC-Goalie Jörg Schaffelhofer war später nur noch bei einem Freistoß von Timo Kaiser stärker gefordert, verlebte ansonsten einen ausgesprochen geruhsamen Nachmittag. Und sah weiter versiebte Möglichkeiten seiner Vorderleute. So tauchte Ervin Gergely nach einem präzisen Karch-Pass frei vor Popp auf, der mit Fußabwehr parierte. Auch den folgenden Gergely-Schlenzer entschärfte der Ramsler gekonnt. Mit dem Pausenpfiff hatte der ansonsten von Christian Kress gut beschattete FC-Torjäger seine dritte Chance vor dem Seitenwechsel – wieder war Popp zur Stelle.

Beim Wiederanpfiff sah es für die Weindörfler personell noch brenzliger aus, denn sowohl Dominik Vierheilig als auch Tino Feichtinger mussten verletzungsbedingt die Waffen strecken. Das Geschehen verlagerte sich noch weiter in die SV-Hälfte. Es entwickelte sich eine Abwehrschlacht, in der die Ramsthaler Innenverteidigung um Marcel Schmitt kompromisslos agierte und mit Geschick und Können das Leder immer wieder aus der Gefahrenzone beseitigte. War Not am Mann, warfen sich Spieler wie Jan Morper und Daniel Six ohne Rücksicht auf den eigenen Körper in die Schüsse, den Rest besorgte weiter ihr Torhüter. Der zauberte nach einer Stunde einen abgefälschten Gergely-Schuss um sein Gehäuse und vollbrachte in der 75. Minute eine Großtat, als er Christian Laus, dem die Kugel perfekt von Heinisch in den Lauf gelegt wurde, „abkochte“. Im Gegenzug hätte die abstiegsgefährdete Büttner-Elf in Führung gehen können, doch der freigespielte Timo Kaiser wurde wegen angeblicher Abseitsstellung zurückgepfiffen. Das erzürnte dessen Mitspieler Willi Voss, der sich zu einer Schiedsrichterbeleidigung gegenüber Thomas Habermann (FC Mittel-/Oberstreu) hinreißen ließ, was prompt mit der Roten Karte quittiert wurde.

In den letzten Minuten scheiterten Heinisch und Karch neuerlich bei hervorragenden Chancen an Popp, der ohne Widerspruch zum „Vater des Punktgewinns“ (SV-Pressesprecher Jörg Hesselbach) ernannt wurde. „Dass mein Bart jetzt weg ist, damit hatte ich ehrlich gesagt nicht gerechnet“, wunderte sich Thorsten Büttner. Der hatte die Rasur erst geplant, „wenn wir ein Spiel nicht verlieren“.

Bad Kissingen Schaffelhofer – Günther, Wedlich, Heilmann, Limpert – Klug, Heinisch, Wirth, Laus – Gergely, Karch; eingewechselt: Pfülb, O`Sullivan, Winkler.

Ramsthal Popp – Kress, Vierheilig (44. Hahn), M. Schmitt, D. Six – Hallhuber, Büttner, Voss, J. Morper, Feichtinger (46. O. Six) – T. Kaiser; eingewechselt: Simon.

Rote Karte Willi Voss (Ramsthal /78.).

Zuschauer 60.

Quelle: InFranken.de

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